Neben den Vorteilen von KI für den Klimaschutz müssen auch die Herausforderungen und Risiken betrachtet werden. Diese betreffen einerseits das Klima selbst, durch die erhöhten Energiebedarfe und notwendigen Rechenkapazitäten, und andererseits die Sicherheit, insbesondere durch den Einsatz von KI im Infrastrukturbereich und in systemkritischen Bereichen wie der Energieversorgung.
Nach aktueller Einschätzung der Internationalen Energieagentur macht der Strombedarf von Rechenzentren und Datenübertragungsnetzen aktuell etwa 2 bis 3 Prozent des globalen Stromverbrauchs aus, mit steigender Tendenz. Das Training und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz benötigen deutlich größere Rechenkapazitäten als klassische Anwendungen, was sich bereits jetzt in einer stark steigenden Energienachfrage bemerkbar macht. Ein Beispiel bietet Google: Nach eigenen Angaben stiegen die CO2-Emissionen des Unternehmens im Jahr 2023 um 13 Prozent auf insgesamt 14,3 Millionen Tonnen.
Während die Herausforderungen in der Energiewende in Kanada und Deutschland unterschiedlich sind, spielt die Weiterentwicklung von KI in beiden Ländern eine wichtige Rolle. Ein führendes Forschungsinstitut ist das Vector Institute in Toronto, das ich während meiner Reise besuchte.
Es wurde 2017 vom diesjährigen Physik-Nobelpreisträger Geoffrey Hinton mitgegründet. Hinton, der mit seinen Arbeiten zu maschinellem Lernen den Grundstein für die weiteren Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz legte, war Doktorvater des OpenAI-Mitgründers Ilya Sutskever und so maßgeblich an der Entstehung neuerer, generativer KI-Modelle beteiligt. Mittlerweile gehört Hinton zu den bekanntesten Kritikern des Umgangs mit Künstlicher Intelligenz und spricht sich für eine deutlich stärkere Regulierung aus.