Illustration: Ein Mann mit Feuer in der Brust streckt die Hand nach einer weißen Taube aus.

Heilung aus der Mitte

In Konfliktregionen wirken unerschrockene, willensstarke Menschen, die sich mit alltäglicher Gewalt nicht abfinden und sich zivilgesellschaftlich engagieren. Sie verbinden professionelle Strategien der Konfliktlösung mit kultureller Empathie und zeigen damit, dass kulturelle Unterschiede konstruktiv gelebt werden können.

Von allen Friedensmachern haben mich die beiden Mörder besonders berührt. Joe hatte als junger Mann für die katholische Untergrundarmee gekämpft, einen britischen Offizier erschossen und dafür 22 Jahre im Gefängnis gesessen. Peter stand lange als Karriereterrorist auf der protestantischen Seite, mit noch mehr auf dem Kerbholz. Als Angehörige zweier Kulturen, die in Nordirland um die Macht rangen, fochten sie in einem Bürgerkrieg, bei dem alle nur verloren.

Irgendwann kippte etwas in ihnen. Was Joe bei seiner Entlassung aus dem Knast sah, deprimierte ihn: Frustrierte Jugendliche, ohne Chance auf Lehrstelle und Job, die aus purer Langeweile Kleinkriege in den armen Vierteln Belfasts anzettelten. Peters biografischer Bruch war spektakulärer. Er stieg aus, als er einen in Ungnade gefallenen Paramilitär der eigenen Gruppe erschießen sollte. Damals im Wald konnte er nicht abdrücken und fragte sich verzweifelt: „Was hat dieser Krieg aus mir gemacht?“

Unabhängig voneinander fassten Joe und Peter einen Entschluss. Sie wollten weiterkämpfen, aber friedlich. Es war für beide ein langer Weg, raus aus dem Dunstkreis ihrer ehemaligen Kombattanten. Stets standen sie in Gefahr, als Verräter denunziert zu werden. Heute betreuen beide als Sozialarbeiter Jugendliche und überzeugen sie davon, den paramilitärischen Gruppen fernzubleiben. Sie arbeiten hart für eine politische Lösung des Konflikts. An den beiden beeindruckt mich nicht etwa die vermeintliche Vom-Saulus-zum-Paulus-Geschichte. Sondern wie unbeirrt sie ihrer Vision folgen, dass Katholiken und Protestanten gleichberechtigt zusammenleben können. und welch starken Willen sie aufbringen, um mit Mitte vierzig noch einmal von vorn zu beginnen. Wo sich Vision und Wille paaren, wird vieles möglich. Sogar der Frieden.

Sie wollten weiterkämpfen, aber friedlich.

Und das geschieht öfter, als wir meinen. Seit Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden mehr als 80 Gewaltkonflikte beendet. Mali, Mosambik, Haiti, Ost-Timor, Kosovo, um nur ein paar zu nennen. Die Lage dort rangiert von fragil bis stabil. Es gibt noch mehr Gründe für Zuversicht: Seit 1992 nahmen die besonders gewaltsamen Konflikte um mehr als 40 Prozent ab, seit 1950 ging die Zahl der Todesopfer um 98 Prozent zurück. Nicht zu vergessen solch unerhörte Vorgänge wie in Südafrika, wo ein Land fast unblutig von einer rassistischen Schreckensherrschaft zur Demokratie überging. Niemand hatte das zu hoffen gewagt. Doch charismatische Führer wie Nelson Mandela und Frederik Willem de Klerk besaßen beides, Imagination und Initiative.

Krieg als Event

Zeichnung / Illustration: Ein Reporter mit Mikrofon zeigt auf ein Haus, das in Flammen steht.
Dramen auf Leben und Tod faszinieren uns, und Krieg liefert sie uns täglich frei Haus, Illustration: Ferdinand Wedle / dieKLEINERT.de via picture alliance

Warum also wird nicht gejubelt? Warum ist der Weltfriedenstag kein Feiertag? Und warum überkommt einen bei den Abendnachrichten regelmäßig das Gefühl, Krieg, Tod und Teufel beherrschten immer stärker die Welt? Die Erklärung ist einfach und zweifach. Einfach, weil wir es mit einer typischen Realitätsverzerrung durch Medien zu tun haben: Nicht die Gewalt auf der Welt hat zugenommen, nur die Zahl der Berichte darüber. Zweifach, weil dafür nicht allein sensationsgierige Journalisten verantwortlich sind, die Quoten und Auflagen steigern wollen. Auch das Publikum ist einseitig fixiert. Dramen auf Leben und Tod faszinieren uns, und Krieg liefert sie uns täglich frei Haus. Von den Schlachtfeldern lässt sich wie von einem Fußballspiel berichten. Einige „Embedded Journalists“, mit den Truppen vordringende Reporter, schilderten das Geschehen während des letzten Golfkrieges wie total durchgeknallte Sportkommentatoren. Krieg als Event. Frieden dagegen ist leise, langsam, langwierig. Da verlieren rasende Reporter schnell die Geduld.

Und nicht nur sie. Auch die Wissenschaft pflegt blinde Flecken. Für sie gäbe es eigentlich nichts Wichtigeres als zu ergründen, wann und wie Frieden gelingen kann. Leider jedoch wagen sich nur wenige Forscher auf das Neuland der Friedensursachenforschung. Krieg verkauft sich auch in Fachzeitschriften und auf Kongressen besser. So bleiben spannende Veränderungen unbemerkt. Früher wurden Kriege von Staatsmännern erklärt, von Generälen und Armeen geführt und später von den Präsidenten per Vertrag wieder beendet. Inzwischen sind solche interstaatlichen Kriege, die früher besonders viele Todesopfer forderten, zur absoluten Ausnahme geworden. Ein zivilisatorischer Fortschritt.

Doch nun gibt es neue Herausforderungen. Die Völkergemeinschaft ist mit gewaltsamen Konflikten konfrontiert, die in der Mitte von Gesellschaften entstehen. Sie sind ihr Herzinfarkt, ihr Organversagen. Meist kämpfen zwei oder mehr Volksgruppen, die unterschiedlichen Kulturen angehören, um den Zugang zur Macht. So wirkt es. In der Tiefe geht es jedoch um gegenseitige Anerkennung und Achtung, ich gehe so weit zu sagen: um den Wunsch, von anderen respektiert und geliebt zu werden. Jeder einzelne von uns sehnt sich nach Liebe, Gemeinschaften geht es nicht anders.

Frieden […] ist leise, langsam, langwierig. Da verlieren rasende Reporter schnell die Geduld.

Die Heilung solch zerrissener, hassgeprägter Gesellschaften muss ebenfalls aus ihrer Mitte kommen. „Mit der Gefahr wächst das Rettende auch“, bemerkte der Dichter Friedrich Hölderlin. Und in der Tat wächst eine neue Generation von Friedensmachern heran. Sie demonstrieren nicht, überlassen das Geschehen nicht länger Politikern und Militärs, sondern mischen sich direkt ein. Ärztinnen und Menschenrechtler, Gewerkschafter und sich organisierende Hausfrauen, Sportlerinnen und Entwicklungshelfer, Priester und Pädagogen. Viele von ihnen riskieren ihr Leben, um für gewaltfreie Lösungen einzutreten. Sie verfügen über Kreativität und professionelle Techniken, haben Mut und vor allem – Erfolg.

Die Völkergemeinschaft ist mit gewaltsamen Konflikten konfrontiert, die in der Mitte von Gesellschaften entstehen. Sie sind ihr Herzinfarkt, ihr Organversagen.

Sie verbuchen es als Fortschritt, wenn Rebellen ihre Waffen abgeben wie 1995 in Mali; wenn Minenfelder geräumt werden und Bauern wieder ihre Felder betreten können wie im Norden Sri Lankas; wenn in Israel die Armee Straßensperren wegräumt; wenn in Belfast katholische Kinder wieder durch ein protestantisches Viertel zur Schule gehen können; wenn ugandische Kindersoldaten einen zivilen Beruf lernen dürfen. Mit jedem Schritt gewinnt der Frieden ein kleines Stück Territorium zurück. Hinter jedem stehen soziale Erfinder, empathische Menschen, die Techniken wie Mediation, Zuhören und Versöhnungsarbeit perfektionieren. Friedenskunst kommt von Können.

Eine heimliche Supermacht

Zusammen formieren sie die Zivilgesellschaft. Das klingt nach netter Teerunde. Tatsächlich wächst hier eine heimliche Supermacht heran. Neben nationalen Regierungen, multinationalen Organisationen und transnationalen Konzernen prägt sie immer stärker das Gesicht der Globalisierung. Ob kleine Aktivistenzirkel oder vielköpfige Interessensvertretung: Die Gruppen sind äußerst flexibel, deshalb schwer zu kontrollieren und noch schwerer zu stoppen. Ihre Stärke sind globale Netzwerke. Sie tauschen sich per Internet und Email darüber aus, was funktioniert und was nicht. Unversehens wird die erfolgreiche Kampagne hier zum Lehrstück dort.

Im lockeren Verbund bringen private Friedensstifter überall auf der Welt das Projekt Zivilisation voran. Eine gute Idee braucht heute nicht mehr lange, um vom Kap der guten Hoffnung um die Welt zu reisen. Nach dem Ende des menschenverachtenden Apartheid-Regimes stand Südafrika vor der Frage: Lässt man einstige Folterer und Massakrierer laufen, um die Ruhe im Land zu bewahren? Oder stellt man sie vor Gericht und riskiert erneute Zornesausbrüche ganzer Volksgruppen? Ein typisches Dilemma für Gesellschaften am Morgen danach. Als Antwort erfand Südafrika die Wahrheits- und Versöhnungskommission. Hauptschuldige wurden bestraft, Kleintäter und Opfer zu versöhnlichen Gesprächen geladen. Der Balanceakt gelang, Wunden konnten heilen, die Demokratie hielt stand.

Seitdem experimentieren andere Länder mit ähnlichen Instrumenten, etwa in Ruanda. Die von den Dorfgemeinschaften selbst organisierten Tribunale heißen Gacaca, „im Gras sitzen“. Unter freiem Himmel urteilten Laienrichter und Älteste über die Hauptschuldigen des Völkermordes an den Tutsi. Ein verzweifelter, gemeinsamer Versuch, den tiefsitzenden Schock des Genozids zu heilen. Diese im wahrsten Sinne Graswurzelbewegung gilt als Erfolgsmodell. Und als Beleg dafür, dass aller Friede vom Volke ausgeht. Oder er geht gar nicht.

Bürgerkriege zerreißen Gesellschaften. Sie hinterlassen traumatisierte Kinder, zerstörte Dörfer, verfeindete Gruppen, die trotz Waffenstillstand misstrauisch sind und nach Rache sinnen. Oft leben ethnische Gruppen in getrennten Gebieten, die Gesprächsfäden sind abgeschnitten.

 

Ein ruandischer Völkermordverdächtiger steht vor einem Gemeinschaftsgericht, auch bekannt als Gacaca, in Zivu, Südruanda, vor Gericht.
Ein ruandischer Völkermordverdächtiger steht vor einem Gemeinschaftsgericht, auch bekannt als Gacaca, in Zivu, Südruanda, vor Gericht, Foto: ASSOCIATED PRESS / STR via picture alliance

Erfolgreiche Friedensmacher

In dieser Situation bewähren sich nichtstaatliche Friedensstifter. Anders als offizielle Diplomaten können sie ungewöhnliche Wege gehen, um Angehörige verfeindeter Gruppen an einen Tisch zu bringen. Wenn der deutsche Benediktiner-Abt Benedikt Lindemann sein Kloster in Jerusalem für diskrete Gespräche öffnet, können sich Israelis und Palästinenser ohne Furcht vor Bespitzelung miteinander treffen. Geheiligte Mauern als Schutzraum. Ein Mönch als Vermittler. Er fragt die Politiker nicht, ob er sich einmischen darf. Er tut es. Ihn beflügelt ein Bild, das er trotz aller Rückschläge nie aus den Augen verloren hat: Juden, Christen und Araber, die friedlich im Heiligen Land zusammenleben.

In erfolgreichen Friedensmachern ist dieses innere Feuer. Sie werden angetrieben von einer Vision, wie sich ihr Land zum Besseren wandeln kann. Sie sind im besten Sinne „un-realistisch“. Sie nehmen die Verhältnisse nicht hin, wie sie sind. Wie wichtig das ist, zeigt sich in Sri Lanka, das seit 20 Jahren unter einem blutigen Bürgerkrieg leidet. Ein junger Kollege aus dem total zerstörten Norden des Landes sagte mir: „Der Krieg dauert schon so lange, wie ich lebe. Er hat unsere Gedanken und unsere Herzen völlig vergiftet. Wir können uns nicht vorstellen, wie das sein könnte –, ein Leben ohne Attentate und Bombenangriffe.“ Das Teuflische daran: Wer nichts anderes kennt als Gewalt, wird sich im Zweifelsfalle immer wieder für Gewalt entscheiden. Zwar bedeutet sie ein Risiko, aber ein bekanntes. Frieden dagegen ist der Weg ins Unbekannte, ein Abenteuer mit unvorhersehbarem Ausgang. Deshalb ist Vorstellungskraft so wichtig. Sie entfaltet Energien, wie Albert Einstein meinte, die Menschen überall hin katapultieren können.

Als der Tamile Singham, der 15 Jahre lang ein sorgloses Leben in Berlin genossen hatte, ins kriegsgeschüttelte Sri Lanka zurückkehrt, erklären ihn seine Freunde für verrückt. Doch er traut sich zu träumen: „Eines Tages wird diese Insel wieder zu recht das Glückliche Lanka heißen.“ Er belässt es nicht dabei, sondern baut mit Spendengeldern Häuser für Flüchtlingsfamilien, betreibt eine Schule für gehörlose Kriegswaisen, kümmert sich um Straßenkinder. In seiner Organisation arbeiten Tamilen und Singhalesen zusammen, die angeblichen Feinde. Singham ist einer dieser ehrenamtlichen Brückenbauer, die versöhnen helfen und dafür viel riskieren.

In erfolgreichen Friedensmachern ist dieses innere Feuer. Sie werden angetrieben von einer Vision, wie sich ihr Land zum Besseren wandeln kann.

Die besten von ihnen sind eine charismatische Mischung aus Mahatma Gandhi und Bill Gates. Sie verfügen über die seltene Fähigkeit, groß zu denken, entschlossen zu handeln – und gut zu managen. Diese Friedensbewegten neuen Profils haben verstanden, dass Sicherheit und Stabilität auch etwas mit Geld zu tun haben. Mit Jobs, wirtschaftlichem Wachstum, Entwicklung. Es lohnt sich, in den Menschheitstraum Nummer Eins zu investieren.

Wissenschaftler der Universität Oxford haben ermittelt, dass ein durchschnittlicher Bürgerkrieg sieben Jahre dauert. Sicher, jedes Jahr und jedes Opfer sind eines zu viel. Doch die gute Nachricht lautet: Kriege enden! Früher oder später. Besser früher. Wenn sich ein Krieg nicht verhindern lässt, kann die Staatengemeinschaft zumindest versuchen, ihn zu verkürzen. Tatsächlich sind die Interventionen der Vereinten Nationen besser als ihr Ruf. Nach einer Studie der amerikanischen Denkfabrik RAND gelingen Peacekeeping-Missonen in zwei von drei Fällen. Und sie sind billiger, als man angesichts der peinlichen Geplänkel im Sicherheitsrat vermutet. Alle 16 Blauhelm-Missionen des vergangenen Jahres zusammen kamen mit knapp fünf Milliarden Dollar aus. Zum Vergleich: Die USA gaben jeden Monat rund 15 Milliarden Dollar allein für den Krieg im Irak aus. Und erleben als selbst ernannter Welten-Sheriff ein Debakel nach dem anderen.

Sie tauschen sich per Internet und Email darüber aus, was funktioniert und was nicht. Unversehens wird die erfolgreiche Kampagne hier zum Lehrstück dort. 

Multinationale Gebilde wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union sind – auf staatlicher Seite – das Pendant zu einer vielfältig vernetzten Zivilgesellschaft. UN und EU haben in den vergangenen Jahrzehnten Großes geleistet, um Armut zu bekämpfen, die Gesundheit zu verbessern und Menschenrechte durchzusetzen. Damit tragen sie entscheidend dazu bei, den so genannten „positiven Frieden“ zu stiften. Ein Frieden, der mehr ist als die bloße Abwesenheit von Krieg. Eine Kultur, die nicht mehr von Gewalt und Angst bestimmt ist, sondern von Respekt und Liebe. Und darum geht es schließlich.

Und um Geld. Die Überraschung ist, dass es sich auch wirtschaftlich lohnt, in Frieden zu investieren. Ein typischer Bürgerkrieg, so haben die Oxford-Wissenschaftler ausgerechnet, kostet rund 70 Milliarden Dollar. Als Kostenfaktoren berücksichtigen sie niedrigeres Wirtschaftswachstum, Rüstung, Krankheiten, Flüchtlinge und organisiertes Verbrechen. Andersherum gedacht: Jedes Jahr, um das solch ein Krieg verkürzt wird, erbringt eine Einsparung von zehn Milliarden Dollar. Für einen Bruchteil dieser Summe könnte man versuchen, den Krieg zu beenden, indem man eine internationale Eingreiftruppe entsendet.

Die neuen Kriege erfordern beides: Heilung der Gesellschaft von innen – hier sind die Initiativen und Friedensmacher aus der Zivilgesellschaft die entscheidenden Akteure. Und ein entschlossenes Vorgehen, falls sich die internationale Staatengemeinschaft für militärische Interventionen entscheidet. Denn in vielen Krisengebieten kämpfen oft keine regulären Soldaten, sondern Milizen, die sich in wilden Banden organisieren. Viele sind jünger als zwanzig, mit der emotionalen Reife von Kindern. Und so führen sie sich auch auf: maßlos, launisch, Töten mit Spielen verwechselnd. Meine eigene Erfahrung in Kriegsgebieten hat gezeigt: Wenn jemand mit der Faust auf den Tisch haut, ist schnell Ruhe. Wie ein strenger Vater, der vielen dieser Kinder in Uniform fehlt, eine Autorität, die klar macht, dass es jetzt endgültig reicht.

Die Überraschung ist, dass es sich auch wirtschaftlich lohnt, in Frieden zu investieren.

Keine Frage: Gewaltlosen Interventionen ist immer der Vorzug zu geben. Europa hat sich seine Einigkeit über Jahrhunderte in blutigen Kriegen erkaufen müssen. Es war ein weiter Weg, bis es zu einem Staatenverbund gelangte, in dem kulturelle Unterschiede wertgeschätzt und als Bereicherung gesehen werden. United in Diversity: Dieser Wahlspruch sollte von einer europäischen Außen- und Kulturpolitik als Inspiration in die Welt getragen werden. Die Chance, dass diese Stimme in Gegenden, die um die Rückkehr zum Frieden ringen, gehört wird, ist groß. Aber nur dann, wenn Europa selbst kulturelle Vielfalt auf überzeugende Weise vorlebt.

Über den Autor
Portrait von Michael Gleich
Michael Gleich
Wissenschaftsjournalist

Michael Gleich ist Wissenschaftsjournalist, Moderator und Entwickler publizistischer Projekte. Im Jahr 2016 initiierte er einen Gipfel für zivilgesellschaftliche Friedensmacher aus weltweiten Krisengebieten. Für sein Projekt „Peace Counts“, reisten Journalisten und Fotografen in über 30 Konfliktregionen und dokumentierten die Arbeit von Friedensmachern. Diese Initiative wurde auch vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen unterstützt.

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