Ausschreibung

Künstliche Intelligenz in den internationalen Kulturbeziehungen: Bedrohungen und Herausforderungen für die Ausdrucksfreiheit in Kunst und Kultur

Die Funktionsweisen, Potenziale und Gefahren der Künstliche Intelligenz werden außerhalb von Fachkreisen bisher wenig verstanden. Welche sicherheitsrelevanten Gefahren gehen von KI aus? Was bedeuten diese Entwicklungen insbesondere für Kulturschaffende und welche Veränderungen in den internationalen Kulturbeziehungen können erwartet werden? Weitere Informationen (PDF)
Bewerbungsfrist: 2. Oktober 2023

 

Laufende Forschungsprojekte

Unterstützung zur Bewahrung der künstlerischen Freiheit

Wenn Künstler:innen und Kultureinrichtungen sich mit Themen befassen, die traditionelle, religiöse, soziale oder politische Werte in Frage stellen, werden sie von Staaten und der Zivilgesellschaft ins Visier genommen. Das Projekt zielt darauf ab, die "Landschaft" der künstlerischen Freiheit zu beschreiben und Bereiche zu identifizieren, die gut funktionieren, innovativ sind und zu Veränderungen führen. Die Studie liefert einen Einblick in die konstruktive Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und relevanten UN-Mechanismen. 

Ole Reitov

Ole Reitov ist Mitbegründer von Freemuse, der weltweit führenden Organisation zur Verteidigung der Kunstfreiheit, und war von 2013 bis 2017 Geschäftsführer von Freemuse. In dieser Zeit war er Freemuse-Vertreter im UN-Menschenrechtsrat und diente der UN-Sonderberichterstatterin im Bereich der kulturellen Rechte, Farida Shaheed, als Expertenberater. Seit 2015 ist er von der UNESCO zum Experten für künstlerische Freiheit ernannt worden und hat zahlreiche Workshops zum Thema künstlerische Freiheit auf der ganzen Welt durchgeführt.

Sara Whyatt

Sara Whyatt setzt sich für die Freiheit der künstlerischen Meinungsäußerung und die Menschenrechte ein und war insbesondere als Direktorin des Programms für freie Meinungsäußerung von PEN International (1990-2013) tätig. Seit 2013 arbeitet sie mit zahlreichen Organisationen zusammen, die sich für die Freiheit der Kunst einsetzen, darunter Freemuse, PEN, der Schwedische Kunstrat und das Projekt "Free to Create|Create to be Free" des Europarats. Seit 2019 ist sie als Expertin für künstlerische Freiheit für die UNESCO tätig.

Verlagerte russische Kultur

Der Fall des Südkaukasus (Armenien und Georgien)

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden die Migration und ihre Folgen von Künstler:innen und Kulturschaffenden aus Russland in die Länder des Südkaukasus nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 untersucht. Dabei wird analysiert, welche Kulturakteure und Institutionen in den Südkaukasus migrierten, wie sich dadurch die Kulturszene vor Ort änderte und welche Herausforderungen und Chancen dadurch entstanden sind.

Tigran Amiryan

Tigran Amiryan ist Gründer und Präsident des Cultural & Social Narratives Laboratory. Er hat einen PhD in Weltliteratur, ist Semiologe und zeitgenössischer Kulturwissenschaftler. Dr. Amiryan verfasste zahlreiche Artikel über postmoderne Literatur, interdisziplinäre Analyse, vergleichende Analytik und Literatursoziologie. Sein Hauptinteresse dreht sich um die Frage der Narrativisierung sowohl des individuellen als auch des kollektiven Gedächtnisses in der zeitgenössischen Kultur sowie der urbanen Erinnerungskultur sowie Migration und Erinnerungskultur.

Klimakrise im Mittelmeerraum

Die Rolle religiöser Akteure in der internationalen Zusammenarbeit

Religionen als die größten transnationalen zivilgesellschaftlichen Institutionen bieten ein immenses Potenzial zur ökologischen Bewusstseinsbildung und Prägung von regionalen und internationalen Klimadiskursen. Welche Rolle spielen religiöse Akteure in internationalen Verhandlungen? Welche Rolle spielt interreligiöse Zusammenarbeit dabei? Wie können religiöse Akteure eingebunden werden, um Klimapolitik voranzubringen? Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden diese anhand der Klimafolgen im Mittelmeerraum untersucht.

Elisabeth Naurath

Dr. Elisabeth Naurath (ordinierte Pfarrerin des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses) ist Professorin für Religionspädagogik an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Das Profil des Lehrstuhls ist interreligiöses Lernen als Friedenspädagogik. Prof. Naurath wurde 2021 zur Vorsitzenden der internationalen Friedensorganisation „Religions for Peace Deutschland“, Vizepräsidentin der European National Interreligious Bodies (ENIB) von Religions for Peace Europe und 2022 zum Vorstandsmitglied von Religions for Peace Europe gewählt. Sie hat Projektgruppen zum Thema „Religionen und Umweltschutz“ als Frage nach Sicherheit und Frieden auf beiden Ebenen initiiert.

Potenziale von Kulturdaten für die Auswärtige Kulturpolitik

Von der Wirkungsmessung zur Vorausschau

Das Projekt adressiert eine Reihe von Fragestellungen rund um die Nutzung von Daten und Datenanalysen für die Auswärtige Kulturpolitik. Es konzentriert sich auf die Verwendung von Datenanalysen für die Vorausschau, wie Daten bei einer verbesserten Entscheidungsfindung, der Integration von Daten und der Wirkungsmessung helfen können. Das Projekt stützt sich auf schriftliche Quellen und Interviews mit Praktiker:innen und Akademiker:innen, um Erkenntnisse zu ermitteln und Empfehlungen zu formulieren.

Stuart MacDonald

Stuart MacDonald ist Gründungsdirektor von ICR Research Ltd, der führenden britischen Forschungsorganisation für internationale Kulturpolitik. Er ist ein erfahrener politischer Entscheidungsträger in der Kultur- und Bildungspolitik und Berater zwischen Theorie und Praxis. Er arbeitet für Kunden wie Kulturinstitute, britische, japanische und schottische Regierungen sowie Universitäten in Deutschland und Großbritannien. Er ist Associate des Edinburgh Futures Institute und unterhält ein großes akademisches Netzwerk.

Chinas Kulturdiplomatie in Lateinamerika in Zeiten des hegemonialen Übergangs

Dieses Projekt untersucht die Ziele und Strategien, die den Einsatz der Kulturdiplomatie der Volksrepublik China (VRC) im Rahmen des hegemonialen Übergangs der gegenwärtigen Weltordnung und im lateinamerikanischen Kontext erklären. Es versucht auch, die wichtigsten Akteure, Kanäle und Mittel zu systematisieren, über die der kulturelle Austausch in der Region umgesetzt wird, die lateinamerikanische Rezeption zu analysieren und die wichtigsten Beispiele für chinesisch-lateinamerikanische Kulturinitiativen seit der Wende zum 21. Jahrhundert.   

Ximena Zapata

Ximena Zapata ist Doktorandin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und am GIGA Institut. Sie hat einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen von FLACSO-Ecuador. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Beziehungen zwischen China und Lateinamerika, Regionalismus, Außenpolitik und internationale Zusammenarbeit in Lateinamerika.

Multilateralismus in Gefahr?

Chinesische Investitionen in die kulturelle Infrastruktur in afrikanischen Ländern

Multilaterale Zusammenarbeit ist zur Lösung globaler Herausforderungen unverzichtbar. Ihre Prinzipien und Werte werden zugunsten nationaler Ziele zunehmend in Frage gestellt. Seit Jahren investiert China in Infrastrukturprojekte in Afrika. Wie werden diese Investitionen wahrgenommen – auch im Vergleich zu Investitionen aus Europa, Russland und den USA? Welche Auswirkungen haben sie auf die Auswärtige Kulturpolitik?

Avril Joffe

Avril Joffe ist Postgraduierten-Koordinatorin des Fachbereichs Kulturpolitik und -management an der Wits School of Arts, University of the Witwatersrand in Johannesburg. Sie ist Wirtschaftssoziologin und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in Bereichen wie Kultur im städtischen Leben und der Verwirklichung einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung. Avril ist Mitglied des UNESCO-Expertengremiums für Kulturpolitik und Governance, des International Council for the UK's Creative Industries Policy and Evidence Council, der International Cultural Relations Research Alliance (ICRRA) sowie der International CREATOUR.

External Cultural Policy (ECP)-Monitor. Profile der Auswärtigen Kulturpolitik

Ansatz und Methodik

Der ECP-Monitor wurde in einer Pilotphase für eine erste Gruppe von Ländern entwickelt. Auf der Grundlage dieser ersten Studien und des Feedbacks von Nutzer:innen und Expert:innen wird der Monitor laufend überarbeitet und weiter verfeinert. Vollständig entwickelt, wird der ECP Monitor alle EU-, OECD- und G20-Länder abdecken und regelmäßig aktualisiert.

Länderberichte

Vergleichende Berichte

Prognose

Kooperationspartner

Der ECP-Monitor wird von der Hertie School in enger Zusammenarbeit mit dem ifa-Forschungsprogramm Kultur und Außenpolitik und der Bibliothek erstellt. Weitere Informationen auf der Website des ifa.

Forschungsprogramme und -netzwerk

Warum ist Forschung wichtig?

Forschungsprogramme

Im Forschungsprogramm "Kultur und Außenpolitik" und der Programmlinie "Forschung" der Martin Roth-Initiative untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa.

ICRRA – International Cultural Relations Research Alliance

Expert:innen aus Forschung und Praxis tauschen sich über das Netzwerk International Cultural Relations Research Alliance (ICRRA) zu Fragen der internationalen Kulturbeziehungen aus. Das Netzwerk sieht sich als Brückenbauer zwischen praktischer Kulturarbeit, wissenschaftlicher Reflexion, Politikberatung und Medien. Es unterstützt den Transfer von forschungsbasiertem Wissen in Politik und Gesellschaft und fördert den evidenzbasierten Diskurs. Weitere Informationen auf der Website des ifa.

ICRRA-Netzwerk: Mitglied werden
Kontakt: dialogundforschung(at)ifa.de

Kontakt

Sarah Widmaier

Wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprogramms Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.214

Dr. Christina Buck-Rieder

Projektkoordinatorin Dialog und Forschung Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.123