FORSCHEN

Das ifa unterstützt und begleitet die nationale und internationale Forschung zu Themen aus Kultur und Außenpolitik. Im Forum Kultur und Außenpolitik stellt das ifa die Forschungsergebnisse vor. In den Projekten der Forschungsprogramme des ifa entwickeln Expert:innen Empfehlungen, die die internationalen Kulturbeziehungen stärken und weiterentwickeln können.
Der External Cultural Policy (ECP)-Monitor informiert über die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) ausgewählter Länder. 

Aktuelle Forschungsergebnisse

Laufende Forschungsprojekte

Die Bedeutung von Regionalwissen für internationale Beziehungen

Am Beispiel der Frankophonie

Geopolitische Veränderungen, wie der zunehmende Einfluss Chinas im südostasiatischen Raum und in Subsahara-Afrika oder der zunehmende Einfluss Russlands in der Sahel-Region, machen deutlich, dass für gezieltes sicherheits-, entwicklungs- und außenpolitisches Engagement Deutschlands (und auch Europas) Expertise für diese Regionen vorgehalten werden sollte. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll anhand der Frankophonie die Relevanz von Regionalwissen für die Außen- und Sicherheitspolitik aufgezeigt, politische Steuerungsinstrumente international vergleichend identifiziert und Potenziale für internationale Kooperation herausgearbeitet werden. Die Frankophonie als eine der größten Regionalorganisationen repräsentiert fast ein Drittel der UN-Mitglieder, aber nur ca. 4% des weltweiten GDP, mithin einen ernst zu nehmenden „voting bloc“ in internationalen Organisationen, jedoch nur eine begrenzte Wirtschaftsmacht.

Prof. Dr. Matthias Middell

Prof. Dr. Matthias Middell ist Professor für Kulturgeschichte und Prorektor für Campusentwicklung: Kooperation und Internationalisierung der Universität Leipzig, an der er zusammen mit Kollegen das Fach Global Studies aufgebaut hat. Er hat zu moderner Revolutionsgeschichte, zur Geschichte der Weltgeschichtsschreibung, zu Verräumlichungsprozessen unter Globalisierungsbedingungen und zum Kulturtransfer publiziert.

Inklusive und sichere KI

Eine globale Perspektive auf politische und technische Entwicklungen

Dieses Forschungsprojekt untersucht, wie KI globale kulturelle Werte widerspiegelt und prägt, und geht gleichzeitig der Frage nach, wie ihr Design unbeabsichtigt den Kolonialismus fördern, unterrepräsentierten Kulturen schaden oder den Missbrauch schutzbedürftiger Gruppen ermöglichen kann. Die Studie schlägt Best Practices zur Förderung der kulturellen Sensibilität in der KI durch internationale Zusammenarbeit vor. Sie gibt Empfehlungen für politische Entscheidungsträger:innen und Kulturtätige und zeigt Instrumente zum Schutz gefährdeter und marginalisierter Gruppen vor Angriffen durch KI-basierte Maßnahmen auf, um sicherzustellen, dass die KI kulturelle Vielfalt und Gleichberechtigung unterstützt.

Dr. Saiph Savage

Dr. Saiph Savage ist Assistenzprofessorin an der Northeastern University und Forschungskollaborateurin mit der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM). Sie wurde von MIT Tech Review "35 Innovatoren unter 35" ausgezeichnet und ihre KI-Forschung wurde von der UNESCO als äußerst wirkungsvoll anerkannt. Ihre Arbeit wurde von der BBC und der New York Times vorgestellt. Sie berät Regierungen und politische Entscheidungsträger und trägt zur Globalen Partnerschaft für KI der OECD bei. Sie hat einen Ph.D. in Informatik und arbeitete bei Microsoft Bing.

Feministische und dekoloniale Ansätze zu KI

Ein partizipatorischer Ansatz zur Wissensproduktion/-kultivierung

Dieses Forschungsprojekt stellt ein Argument für eine Form partizipatorischer, intersektioneller, dekolonialer und feministischen KI der commons vor, in der ein Workshop geplant ist, um feministische und dekoloniale Interventionen in der generativen KI zu erproben. Darüber hinaus schafft der Workshop Möglichkeiten feministischer und dekolonialer Interventionen, in dem gemeinsam Datensätze erstellt und diese in KI-Modelle zur Bildgenerierung umwandelt werden. Der Workshop wird in einem Bericht und einem Toolkit münden, die es Kulturtätigen ermöglichen, diese Interventionen in ihrem jeweiligen lokalen Kontext eigenständig umzusetzen und feministische und dekoloniale Mittel der Datenerzeugung in ihre Arbeit einzubeziehen.

Seoyoung Choi

Seoyoung Choi ist eine Politikwissenschaftlerin aus Seoul, Südkorea, deren Forschungsinteressen auf kritischer feministischer und dekolonialer Theorie und Methodologie liegen. Sie ist derzeit Gastforscherin am Social Science Research Institute der Yonsei University und lehrt an der Kangwon National University.

Miro Leon Bucher

Miro Leon Bucher ist Medienkünstler, lehrt künstliche Intelligenz (KI) in Kunst und Architektur am Lehrstuhl für Künstlerische Gestaltung an der RWTH Aachen und hält einen Master of Arts in Philosophie und Sozial- und Kulturanthropologie von der Universität zu Köln.

Indikatoren der Internationalen Kulturbeziehungen zur Erfüllung der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene

Dieses Forschungsprojekt soll Regierungen auf verschiedenen Verwaltungsebenen dabei unterstützen, den Wert und den Beitrag internationaler kultureller Beziehungen zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals) aufzuzeigen. Dabei werden Ansätze untersucht, die eine nachhaltige und integrative Entwicklung fördern und gleichzeitig das Umfeld der Internationalen Kulturbeziehungen abbilden, um Politik und Praxis in diesem Bereich besser miteinander zu verbinden. Es werden Praxisbeispiele auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene sowie „Tipps und Tricks“ dargestellt. 

Pedro Affonso Ivo Franco

Pedro Affonso Ivo Franco ist ein deutsch-brasilianischer Berater, der in den Bereichen Kultur, Kreativität und Zusammenarbeit tätig ist. Seit über einem Jahrzehnt arbeitet Pedro für internationale Organisationen, Regierungen und Kultureinrichtungen in Subsahara-Afrika, Lateinamerika und Europa. Zu seinen wichtigsten Forschungsarbeiten gehören „The Impacts of COVID-19 on Brazil’s Cultural and Creative Industries“ für UNESCO, „Cultural and Creative Industries Supporting Activities in Sub-Saharan Africa: Mapping and Analysis“ für das ifa und „The Missing Foundation: Culture's Place within and beyond the SDGs“ für den British Council. Pedro hat einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen und Kulturdiplomatie von der Hochschule Furtwangen.

Rosanna Lewis

Rosanna Lewis  ist Kulturberaterin mit Sitz in Brüssel. Sie verfügt über 10 Jahre Erfahrung in den Bereichen Kultur und nachhaltige Entwicklung für den British Council, wo sie Programme, Advocacy und Forschung leitete, darunter „The Missing Pillar: Culture's Contribution to the SDGs“ (2020) und „The Missing Foundation: Culture's place within and beyond the SDGs“ (2023). Sie hat unter anderem mit Institutionen wie der Europäischen Kommission im Bereich Forschung und Evaluierung und der NGO IMPACT im Bereich Strategie, Programme und Fundraising zusammengearbeitet.

Internationale Kulturbeziehungen und SDGs

Eine kritische Diskussion

Anhand von Gesprächen und Diskussionen werden in diesem Forschungsprojekt kritisch die Schnittmengen zwischen internationalen Kulturbeziehungen und nachhaltiger Entwicklung untersucht. Es wird der Prozess der Konversationen im Vordergrund stehen, aber auch Gedankenexperimente, Szenarioplanung, Geschichtenerzählen und Autoethnographie zum Tragen kommen, um letztlich die Komplexität durch Beziehungen zu verstehen. Welche unterschiedlichen Ziele werden verfolgt, wenn wir uns der nachhaltigen Entwicklung aus den Perspektiven der Kulturdiplomatie, Kulturbeziehungen und kultureller Zusammenarbeit nähern? Welche Werte spielen eine Rolle und wessen Interessen? Was sind die Grenzen von Messung? Was ist Wirkung und wer definiert sie? Wie berücksichtigen wir Prozesse? 

Kai Brennert

Kai Brennert ist Gründer und Leiter von edgeandstory, einem Studio für kreative, datenbasierte Einblick in Kunst, Kultur und die Kreativwirtschaft im Kontext nachhaltiger Entwicklung. Er lebt in Kambodscha und schreibt den kulturpolitischen Newsletter curious patterns.

Sarah Abdu Bushra

Sarah Abdu Bushra ist Kuratorin für bildende und darstellende Künste. Ihr Interesse gilt Ostafrika, wo sie den regionalen Blick schärft und Archive wie Praktiken der Kunstproduktion in den Mittelpunkt stellt. Sie ist Mitbegründerin von Contemporary Nights, einem kuratorischen Forum in Addis Abeba.

Zainab Kakal

Zainab Kakal ist Innovationsspezialistin beim UNDP in Fidschi, wo sie ihre 15-jährige Erfahrung in den Bereichen Nachhaltigkeit und soziale Innovation einsetzt, um Initiativen zu entwerfen und zu verwalten, die Lernen und Handeln für die Nachhaltigkeitszeile der Vereinten Nationen beschleunigen.

External Cultural Policy (ECP)-Monitor. Profile der Auswärtigen Kulturpolitik

Ansatz und Methodik

Der ECP-Monitor wurde in einer Pilotphase für eine erste Gruppe von Ländern entwickelt. Auf der Grundlage dieser ersten Studien und des Feedbacks von Nutzer:innen und Expert:innen wird der Monitor laufend überarbeitet und weiter verfeinert. Vollständig entwickelt, wird der ECP Monitor alle EU-, OECD- und G20-Länder abdecken und regelmäßig aktualisiert.

Länderberichte

Vergleichende Berichte

Analyse

Kooperationspartner

Der ECP-Monitor wird von der Hertie School in enger Zusammenarbeit mit dem ifa-Forschungsprogramm Kultur und Außenpolitik und der Bibliothek erstellt. Weitere Informationen auf der Website des ifa.

Forschungsprogramme und -netzwerk

Warum ist Forschung wichtig?

Forschungsprogramme

Im Forschungsprogramm "Kultur und Außenpolitik" und der Programmlinie "Forschung" der Martin Roth-Initiative untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa.

ICRRA – International Cultural Relations Research Alliance

Expert:innen aus Forschung und Praxis tauschen sich über das Netzwerk International Cultural Relations Research Alliance (ICRRA) zu Fragen der Internationalen Kulturbeziehungen aus. Das Netzwerk sieht sich als Brückenbauer zwischen praktischer Kulturarbeit, wissenschaftlicher Reflexion, Politikberatung und Medien. Es unterstützt den Transfer von forschungsbasiertem Wissen in Politik und Gesellschaft und fördert den evidenzbasierten Diskurs. Weitere Informationen auf der Website des ifa.

ICRRA-Netzwerk: Mitglied werden
Kontakt: dialogundforschung(at)ifa.de

Kontakt

Sarah Widmaier

Wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprogramms Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.214

Dr. Christina Buck-Rieder

Projektkoordinatorin Dialog und Forschung Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.123