Laufende Forschungsprojekte

Verlagerte russische Kultur: Der Fall des Südkaukasus

(Armenien und Georgien)

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden die Migration und ihre Folgen von Künstler:innen und Kulturschaffenden aus Russland in die Länder des Südkaukasus nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 untersucht. Dabei wird analysiert, welche Kulturakteure und Institutionen in den Südkaukasus migrierten, wie sich dadurch die Kulturszene vor Ort änderte und welche Herausforderungen und Chancen dadurch entstanden sind.

Tigran Amiryan

Tigran Amiryan ist Gründer und Präsident des Cultural & Social Narratives Laboratory. Er hat einen PhD in Weltliteratur, ist Semiologe und zeitgenössischer Kulturwissenschaftler. Dr. Amiryan verfasste zahlreiche Artikel über postmoderne Literatur, interdisziplinäre Analyse, vergleichende Analytik und Literatursoziologie. Sein Hauptinteresse dreht sich um die Frage der Narrativisierung sowohl des individuellen als auch des kollektiven Gedächtnisses in der zeitgenössischen Kultur sowie der urbanen Erinnerungskultur sowie Migration und Erinnerungskultur.

Klimakrise im Mittelmeerraum

Die Rolle religiöser Akteure in der internationalen Zusammenarbeit

Religionen als die größten transnationalen zivilgesellschaftlichen Institutionen bieten ein immenses Potenzial zur ökologischen Bewusstseinsbildung und Prägung von regionalen und internationalen Klimadiskursen. Welche Rolle spielen religiöse Akteure in internationalen Verhandlungen? Welche Rolle spielt interreligiöse Zusammenarbeit dabei? Wie können religiöse Akteure eingebunden werden, um Klimapolitik voranzubringen? Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden diese anhand der Klimafolgen im Mittelmeerraum untersucht.

Elisabeth Naurath

Dr. Elisabeth Naurath (ordinierte Pfarrerin des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses) ist Professorin für Religionspädagogik an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Das Profil des Lehrstuhls ist interreligiöses Lernen als Friedenspädagogik. Prof. Naurath wurde 2021 zur Vorsitzenden der internationalen Friedensorganisation „Religions for Peace Deutschland“, Vizepräsidentin der European National Interreligious Bodies (ENIB) von Religions for Peace Europe und 2022 zum Vorstandsmitglied von Religions for Peace Europe gewählt. Sie hat Projektgruppen zum Thema „Religionen und Umweltschutz“ als Frage nach Sicherheit und Frieden auf beiden Ebenen initiiert.

Potenziale von Kulturdaten für die Auswärtige Kulturpolitik

Von der Wirkungsmessung zur Vorausschau

Das Projekt adressiert eine Reihe von Fragestellungen rund um die Nutzung von Daten und Datenanalysen für die Auswärtige Kulturpolitik. Es konzentriert sich auf die Verwendung von Datenanalysen für die Vorausschau, wie Daten bei einer verbesserten Entscheidungsfindung, der Integration von Daten und der Wirkungsmessung helfen können. Das Projekt stützt sich auf schriftliche Quellen und Interviews mit Praktiker:innen und Akademiker:innen, um Erkenntnisse zu ermitteln und Empfehlungen zu formulieren.

Stuart MacDonald

Stuart MacDonald ist Gründungsdirektor von ICR Research Ltd, der führenden britischen Forschungsorganisation für internationale Kulturpolitik. Er ist ein erfahrener politischer Entscheidungsträger in der Kultur- und Bildungspolitik und Berater zwischen Theorie und Praxis. Er arbeitet für Kunden wie Kulturinstitute, britische, japanische und schottische Regierungen sowie Universitäten in Deutschland und Großbritannien. Er ist Associate des Edinburgh Futures Institute und unterhält ein großes akademisches Netzwerk.

Chinas Kulturdiplomatie in Lateinamerika in Zeiten des hegemonialen Übergangs

Dieses Projekt untersucht die Ziele und Strategien, die den Einsatz der Kulturdiplomatie der Volksrepublik China (VRC) im Rahmen des hegemonialen Übergangs der gegenwärtigen Weltordnung und im lateinamerikanischen Kontext erklären. Es versucht auch, die wichtigsten Akteure, Kanäle und Mittel zu systematisieren, über die der kulturelle Austausch in der Region umgesetzt wird, die lateinamerikanische Rezeption zu analysieren und die wichtigsten Beispiele für chinesisch-lateinamerikanische Kulturinitiativen seit der Wende zum 21. Jahrhundert.   

Ximena Zapata

Ximena Zapata ist Doktorandin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und am GIGA Institut. Sie hat einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen von FLACSO-Ecuador. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Beziehungen zwischen China und Lateinamerika, Regionalismus, Außenpolitik und internationale Zusammenarbeit in Lateinamerika.

Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung von Extremismus im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik

Kultur- und Bildungspolitik ist oftmals die einzige Möglichkeit Extremismusprävention zu betreiben. Gerade in Zeiten zunehmender und in ihrer Form diverser werdender Quellen extremistischer Ideologien, bedarf es kultursensiblen, innovativen Maßnahmen, um Menschen in zahlreichen Ländern überhaupt erreichen zu können. Unser Wissensstand über existierende Maßnahmen, Best Practices und potentielle neue Pfade, die es zu entdecken gilt, ist noch sehr gering. Das Projekt hat zum Ziel, hier Abhilfe zu leisten.

Asiem El Difraoui

Dr. Asiem El Difraoui ist Politologe sowie Buch- und Dokumentarfilmautor. Seine Spezialgebiete sind unter anderem Präventions und Deradikalisierungsthematiken. 2019 war er Leiter eines Projektes für das BAMF zur Entwicklung eines Qualifizierungslehrgangs und eines Sachbuchs zur Ausstiegsarbeit aus dem islamischen Extremismus. 2021 erschien sein Buch „Die Hydra des Dschihadismus“ bei Suhrkamp. Er ist Mitgründer der CANDID Foundation in Berlin und Mitherausgeber des Magazins Zenith.

Gaming und Metaverses als Globale Öffentlichkeit und Arenen im Systemwettbewerb

Chancen und Risiken für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik

Manouchehr Shamsrizi untersucht wie sich Videospiele kurz-, mittel- und langfristig auf die Gesellschaften auswirken. Videospiele und Metaverses sind die ersten Kulturtechniken und Kulturgüter des 21. Jahrhunderts, die vollständig digital, global und transmedial sind. Für seine Forschungen steht Shamsrizi ein interdisziplinäres Team zur Verfügung.

Manouchehr Shamsrizi

Manouchehr Shamsrizi ist politischer Philosoph, Soziologe und Journalist. Er ist Mitbegründer des gamelab.berlin am Exzellenzcluster der Humboldt-Universität und Leiter der Humboldt-Innovationsgruppe für Gaming in internationalen Beziehungen. Shamsrizi hat einen Bachelor in Politik und Public Management und einen Master of Public Administration. Er ist Global Justice Fellow an der Yale University, Ariane de Rothschild Fellow an der University of Cambridge und Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Seit 2018 ist er Berater des Auswärtigen Amtes.

Dekoloniale Klimaaußenpolitik

Der brasilianische Amazonasfall

Klimaschutz hat einen besonderen Stellenwert in der Außenpolitik der Bundesregierung. Für eine nachhaltige Lebensweise im Norden werden vielfach Ressourcen aus dem globalen Süden genutzt. Die historische Hauptlast an der Klimaerwärmung liegt beim globalen Norden/Westen, während die Menschen im globalen Süden sehr viel stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Das Projekt analysiert am Beispiel des brasilianischen Amazonasgebiets die internationale und die deutsche Klimapolitik aus post- und dekolonialen Perspektiven.

Pedro Affonso Ivo Franco

Pedro Affonso Ivo ist brasilianischer Musiker und als Berater in den Bereichen Kultur, Kreativität und Entwicklung tätig. Ivo Franco hat einen Master in "International Relations and Cultural Diplomacy" der Hochschule Furtwangen. Zu seinen Fachgebieten gehören die Rolle kreativer Cluster für die lokale Entwicklung, kulturelle Regierungsführung und Gestaltung von Kulturpolitik sowie die partizipatorische Steuerung in der Kultur.

Marina Caetano

Marina Caetano studierte internationale Beziehungen und machte ihren Master in nachhaltiger Entwicklung. Seitdem arbeitet sie in verschiedenen Projekten an der Sozial-, Umwelt- und Klimaagenda. In Brasilien war sie für das Instituto Talanoa und die Konrad-Adenauer-Stiftung tätig. Im Rahmen des Bundeskanzler-Stipendiums untersucht sie die Rolle der deutschen internationalen Entwicklungszusammenarbeit im brasilianischen Amazonasgebiet.

Fachrepositorien dekolonial

Open Access für wissenschaftliche Dokumente der auswärtigen Kulturbeziehungen

Repositorien, die Fachartikel Open Access anbieten, werden meist im "Globalen Norden" aufgebaut. Wie können diese digitalen Bibliotheken den Anforderungen gerecht werden, um einer globalen Diversität zu genügen? Das Projekt sucht die "Fehler im System": typische Governance-Strukturen, technische Infrastrukturen sowie Sammelrichtlinien und Standards der inhaltlichen Erschließung.

Nora Schmidt

Nora Schmidt setzt sich für ein sozial gerechteres wissenschaftliches Publikationswesen ein und arbeitet freiberuflich im Bereich Forschung und Hochschulbildung. Sie studierte Soziologie und Kunstgeschichte sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaften. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien leitete sie die Universitätspresse und das institutionelle Repositorium. 2022 koordinierte sie das Open-Access-Fachrepositorium für die Geschlechterforschung „GenderOpen“ in Berlin.

External Cultural Policy (ECP)-Monitor. Profile der Auswärtigen Kulturpolitik

Ansatz und Methodik

Ein Prototyp des ECP-Monitors wurde in einer Pilotphase für eine erste Gruppe von Ländern entwickelt. Auf der Grundlage dieser ersten Studien und des Feedbacks von Nutzer:innen und Expert:innen wird der Monitor in Zukunft überarbeitet und weiter verfeinert werden. Sobald er vollständig entwickelt ist, wird der ECP Monitor alle EU-, OECD- und G20-Länder abdecken und regelmäßig aktualisiert werden.

Länderberichte im ECP-Monitor

Deutschlands Soft Power 2030: Szenarien für eine Welt im Umbruch

Neue Studie im Rahmen des ECP-Monitors

Die Zukunft der deutschen Außenpolitik untersucht an vier möglichen Szenarien: chinesisch-amerikanische Annäherung, Kalter Krieg 2.0, erbitterte De-Globalisierung, regressive Globalisierung. Analyse und Empfehlungen.

Germany’s Soft Power 2030 (Englisch)

Germany’s Soft Power 2030 – Zusammenfassung 

Zur Podiumsdiskussion (Video)

Vergleichende Berichte im ECP-Monitor

Kunst und Kulturinstitute

Internationale Kulturinstitute sind die sichtbaren Zeichen eines Landes, das seine Kultur einem Publikum im Ausland zugänglich machen will. Einige Länder entwickeln eine stärker kommerzialisierte Ausrichtung ihrer Kulturpolitik. 
Kunst und Kulturinstitute (PDF, Englisch)

Medien

Der Wettbewerb in den globalen Medien hat erheblich zugenommen. Ausländische Medien wollen nicht nur wichtige Zielgruppen erreichen, sie verstehen sich auch als Konkurrenten im Streben nach internationaler Souveränität. 
Medien (PDF, Englisch)

Wissenschaftsaustausch

Die mit der Globalisierung einhergehenden Risiken und Verflechtungen haben den gemeinsamen wissenschaftlichen Fortschritt noch wichtiger gemacht. Die globale Dynamik im Wissenschaftsaustausch ist oft ungleich.
Wissenschaftsaustausch (PDF, Englisch)

Primar- und Sekundarschulwesen

Nur wenige Länder haben das strategische Potenzial der Grund- und Sekundarschulbildung im Ausland voll erkannt. Länder, die einem globalen kulturellen Einfluss ausüben möchten, tun gut daran, dies zu berücksichtigen.
Primar- und Sekundarschulwesen (PDF, Englisch)

Hochschulbildung

Die internationale Hochschulbildung ist zum zentralen Bestandteil der außenkulturpolitischen Strategien vieler Länder geworden. Trotz des Wachstums im globalen Süden wird sie von westlichen und ehemaligen Kolonialmächten dominiert.
Hochschulbildung (PDF, Englisch)

Digitale Außenkulturpolitik

Über die Digitalisierung kann sich Kultur in der ganzen Welt verbreiten und neue Akteure ins Gespräch einbeziehen. Fragmentierte Öffentlichkeiten in den sozialen Medien konkurrieren mit lokalen Projekten.
Digitale Außenkulturpolitik (PDF, Englisch)

Sprache

Die Förderung der Landessprache ist zentral für das Images eines Landes im Ausland. Vermutlich werden viele Großmächte in den kommenden Jahren Sprachpolitik und Außenpolitik miteinander verbinden.
Sprache (PDF, Englisch)

Forschungsprogramme und -netzwerk

Warum ist Forschung wichtig?

Forschungsprogramme

Im Forschungsprogramm "Kultur und Außenpolitik" und der Programmlinie "Forschung" der Martin Roth-Initiative untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa:
Forschungsprogramm "Kultur und Außenpolitik"
Forschungsprogramm der Martin Roth-Initiative

ICRRA – International Cultural Relations Research Alliance

Expert:innen aus Forschung und Praxis tauschen sich über das Netzwerk International Cultural Relations Research Alliance (ICRRA) zu Fragen der internationalen Kulturbeziehungen aus. Das Netzwerk sieht sich als Brückenbauer zwischen praktischer Kulturarbeit, wissenschaftlicher Reflexion, Politikberatung und Medien. Es unterstützt den Transfer von forschungsbasiertem Wissen in Politik und Gesellschaft und fördert den evidenzbasierten Diskurs. Weitere Informationen auf der Website des ifa

ICRRA-Netzwerk: Mitglied werden
Kontakt: dialogundforschung(at)ifa.de

Kontakt

Sarah Widmaier

Wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprogramms Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.214

Yannick Ringot

Projektkoordinator Dialog und Forschung Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.123