Waldlandschaft und Fluss in Manaus, Amazonas, Brasilien

Decolonising Climate Policy and Advancing Climate Justice

11. Nov. 2025
16:15 - 17:15 Uhr (GMT-3/Zeitzone Belém)
Belém, auf dem Gelände der COP30-Konferenz, Climate Live E+C Pavillon, Blue Zone

Der Klimawandel stellt eine komplexe Herausforderung dar. Er erfordert die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven in die Debatte, aber auch die Anerkennung kolonialer Hinterlassenschaften und asymmetrischer Machtverhältnisse, die weiterhin die internationale Zusammenarbeit prägen und die Konzeption und Umsetzung der Klimapolitik beeinflussen. Eine wirksame Reaktion muss die indigene Bevölkerung und die lokale Bevölkerung, deren Beziehung zu den Naturschutzgebieten durch den Klimawandel beeinträchtigt und verändert wird, sinnvoll in die politischen Entscheidungsprozesse einbeziehen. Klimagerechtigkeit ist für diesen Ansatz von zentraler Bedeutung.

Welche Potenziale und Herausforderungen birgt ein dekolonialer Ansatz für die internationale Zusammenarbeit im Bereich Umwelt und Klimawandel? Wie kann Kultur diese Zusammenarbeit unterstützen und Klimagerechtigkeit gewährleisten? In der ifa-Studie „Analysing Decolonial Climate Perspectives: The Case of the Brazilian Legal Amazon” untersuchen die ifa-Forschungsexperten Pedro Affonso Ivo Franco und Marina Caetano, wie dekoloniale Perspektiven die Klimapolitik neu gestalten können, um die Stimmen, das Wissen und die Führungsrolle indigener Völker, Quilombola-Gemeinschaften, marginalisierter städtischer Bevölkerungsgruppen und anderer historisch ausgegrenzter Gruppen in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Veranstaltung „Decolonial Climate Policy and Advancing Climate Justice" auf der COP30 im E+C-Pavillon zielt darauf ab, die durch die Forschung zur Dekolonisierung der Klimapolitik angestoßenen Diskussionen fortzusetzen. Mit lokalen Stimmen, die Veranstaltung unterstreicht, wie wichtig es ist, globale Klimadiskussionen auf den Realitäten und dem Fachwissen lokaler Gemeinschaften im Amazonasgebiet zu gründen. Sie soll die lokale Führungsrolle als Schlüssel zur Bekämpfung ökologischer und sozialer Ungleichheiten hervorheben und gleichzeitig mit den globalen Bemühungen zur Förderung der Klimagerechtigkeit in Einklang bringen.

Jetzt anmelden für die Teilnahme vor Ort!

Die Veranstaltung findet auf Portugiesisch statt. Vor Ort wird möglicherweise eine Konsekutivverdolmetschung ins Englische angeboten. Die Veranstaltung steht den Teilnehmern der COP30-Konferenz vor Ort mit einem gültigen Ausweis für die Blue Zone offen.


Die Referenten dieser Veranstaltung sind für die Auswahl und Darstellung der in dieser Veranstaltung geäußerten Ideen und Meinungen verantwortlich, die nicht unbedingt die Ansichten der UNESCO widerspiegeln und die Organisation in keiner Weise verpflichten.

Referent:innen

Foto von Pedro Affonso Ivo Franco

Pedro Affonso Ivo Franco

Musiker und Berater

Pedro Affonso Ivo Franco ist ein brasilianisch-deutscher Consultant und Forscher, mit Fokus auf die Schnittstelle von Kultur, Sport und Nachhaltigkeit. Er ist als Mitglied des Expertengremiums UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005. Pedro hat zahlreiche Strategien, Forschungsstudien und Berichte für Regierungen, Kultur- und Sportorganisationen weltweit beraten und verfasst und sich damit als führende Autorität auf diesem Gebiet etabliert.

Weniger lesen

Mehr lesen

Foto von Marcelo Rocha

Marcelo Rocha

Direktor des Ayika-Instituts

Marcelo Rocha ist Sozialunternehmer, Klimaaktivist, Gründer der Plattform Ayika, beratender Direktor von Greenpeace Brasilien, Berater von Conservation International und dem Alto Institute sowie Mitglied des Beratungsausschusses der NetZero-Bewegung des UN Global Compact in Brasilien.

Weniger lesen

Mehr lesen

Foto von Samela Sateré Mawé

Samela Sateré Mawé

Biologin, Kommunikatorin und indigene Aktivistin

Samela Sateré Mawé ist Angehörige der indigenen Etnie Sateré Mawé. Sie ist Umweltaktivistin, Koordinatorin der Kommunikationsabteilung der Articulation of Indigenous Peoples of Brazil (APIB), Kommunikationsberaterin bei National Articulation of Indigenous Women Warriors of Ancestry (ANMIGA), Moderatorin bei Rádio Nacional dos Povos sowie Mitglied der Association of Indigenous Women of Sateré Mawé (Amism). Sie ist Biologin und hat einen Abschluss der Universität des Bundesstaates Amazonas.

Weniger lesen

Mehr lesen

Moderatorin

Foto von Laila Martins

Laila Martins

Klimaschutz Strategin

Laila Martins ist eine brasilianische Strategin und Facilitator, die sich für den Klimaschutz durch regenerative Führung, Innovationsökosysteme und Datenintelligenz einsetzt. Als Geschäftsführerin von RegenBeings fördert sie sektorübergreifende Partnerschaften und organisiert gemeinsame Veranstaltungen und Lernerfahrungen, die Führungskräfte aus Brasilien und Europa zusammenbringen, um über ihre Wunschzukunft zu reden. Von Bonn aus, dem Hauptsitz der UNFCCC, bringt sie globale und lokale Entscheidungsträger zusammen, um vor den COPs Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Außerdem arbeitet sie mit dem Entertainment + Culture Pavilion zusammen, um kulturbasierte Klimaschutzmaßnahmen bei der SB62 und COP30 in den Vordergrund der Klimapolitik zu rücken.

Weniger lesen

Mehr lesen

Forschungsprogramme

Im Forschungsprogramm “Kultur und Außenpolitik” untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa.

Kontakt

Sarah Widmaier

Wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprogramms Kultur und Außenpolitik

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart