Spanien, bekannt für eine lebendige Tech-Szene, war Ziel meiner Vortragsreise, die ich im Herbst 2023 im Auftrag des Vortragsprogramms unternahm. Mit engagierten Unternehmerinnen sprach ich über die Herausforderungen, mit denen Frauen auch in der spanischen Tech-Branche konfrontiert sind. Meine Reise führte mich unter anderem zum Juno House, dem ersten Mitgliederclub Barcelonas, der von und für Frauen konzipiert wurde und den Fokus auf ganzheitliches Wohlbefinden und berufliche Entwicklung legt, sowie zum NeDeNa, dem Netzwerk deutschsprachiger Nachwuchskräfte.
Aufklärung an Schulen: mangelhaft bis ungenügend
Der Austausch mit Schülerinnen und Schülern der Deutschen Schule und der Barcelona German Business School war für mich ebenso erleuchtend. Sie zeigten großes Interesse an der Zukunft von Frauen in der Tech-Branche und stellten Fragen, die auf ihre eigene Neugier und Faszination für Technologie schließen ließen.
Ich riet ihnen, sich nicht von Stereotypen abschrecken zu lassen, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und mutig den eigenen Weg zu gehen.
Es zeigte sich, dass noch immer zu wenig über berufliche Perspektiven in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und über Alternativen zur Festanstellung aufgeklärt wird. Aber auch die Erziehung spielt eine Rolle. Mädchen müssen lernen, selbstbewusst zu sein und dass sie gesellschaftlichen Rollen nicht entsprechen müssen.
Ich persönlich habe in der Tech-Branche sowohl Unterstützung als auch Ablehnung aufgrund meines Geschlechts erfahren. Nicht nur einmal wollte man(n) mir einreden, dass ich mich lieber für einen anderen Weg entscheiden sollte. Und jedes Mal sagte ich mir: „Jetzt erst Recht!“ Meine Entscheidung, das Elektrotechnikstudium abzubrechen, war Teil dieses Weges. Ich wollte nicht nur Sachverhalte und Formeln auswendig lernen und wiedergeben, sondern praxisnah arbeiten. Ein MINT-Studium ist sicherlich ein solider Grundstein, aber es gibt viele Möglichkeiten, in der Tech-Branche Fuß zu fassen, und Leidenschaft und Initiative sind genauso wichtig wie ein formaler Bildungsweg.
Empowerment durch Technologie
Laut einer aktuellen McKinsey-Studie zum Thema „Women in Tech“ sind nur 22 Prozent aller europäischen Tech-Jobs von Frauen besetzt. Beide Länder, Spanien und Deutschland, stehen gleichermaßen vor der Herausforderung, mehr Frauen für die Tech-Branche zu gewinnen. In Deutschland hat sich die Sichtbarkeit von Frauen in der Tech-Branche in den letzten Jahren positiv verändert. Es gibt verstärkt Bemühungen, Frauen zu fördern. Aber es muss noch viel getan werden.
Laut einer aktuellen McKinsey-Studie zum Thema „Women in Tech“ sind nur 22 Prozent aller europäischen Tech-Jobs von Frauen besetzt.
Ich bin davon überzeugt, dass Technologie die Welt zum Besseren verändern kann. Mein Motto lautet daher: Empowerment durch Technologie. Digitale Mentorship-Plattformen wie das Female Investors Network spielen dabei eine entscheidende Rolle. Frauen erhalten hier nicht nur Fachwissen. Sie lernen, sich selbstbewusst zu präsentieren und haben die Möglichkeit, sich weltweit zu vernetzen und von den Erfahrungen erfolgreicher Unternehmerinnen, unter anderem aus der Tech-Branche, zu profitieren. Einige Frauen in Barcelona erzählten mir von ähnlichen Plattformen in Spanien.
Die Vortragsreise hat mir nicht nur wichtige Einblicke in die spanische Tech-Branche gewährt, sie hat mich einmal mehr darin bestärkt, Frauen auch künftig zu ermutigen, ihrer Leidenschaft für Technologie zu folgen.