Country Report
Nach den Revolutionen in Georgien und der Ukraine und den aus russischer Sicht vom Westen gesteuerten Destabilisierungstaktiken ist das Konzept der "Soft Power" in die öffentliche Diskussion gerückt. Seither verfolgt Russland eine deutlich aktivere auswärtige Kulturpolitik, in der sich zwei Tendenzen abzeichnen. Die Förderung der russischen Sprache und Hochkultur soll das Image Russlands im Ausland stärken und seinen Einfluss in den postsowjetischen Ländern erhalten. Demgegenüber zielt eine aggressivere Informationspolitik darauf ab, den Westen zu unterminieren, seine Werte zu diskreditieren und Russland als potenziellen Gegenpol darzustellen. Insgesamt ist die Auswärtige Kulturpolitik Russlands von Pragmatismus geprägt und sich ihrer geographischen Begrenzungen bewusst. Ohne große Investitionen arbeitet Moskau daran, seine digitale und mediale Präsenz zu konsolidieren und zu einer "virtuellen Macht" zu werden. (Englisch)