Kultur- und Bildungseinrichtungen zu dekolonialisieren ist im D-A-CH-Raum mittlerweile ein verbreitetes Anliegen. Während die öffentliche Debatte um die Rückgabe von Kulturgütern aus kolonialen Kontexten hohe Wogen schlägt, ist aus den Bibliotheken vergleichsweise wenig Aktivität zu hören. In Sammlungen und Suchsystemen für wissenschaftliche Informationen steht die Dominanz von Autor:innen, Verlagen und Zeitschriften aus dem "Globalen Norden" in keinem adäquaten Verhältnis zur tatsächlichen globalen Wissensproduktion, die selbst unter sozial ungerechten Bedingungen statt findet.
Zudem macht die Ordnung in Bibliotheken und Datenbanken die ohnehin in geringer Zahl vertretenen Beiträge aus dem "Globalen Süden" oftmals schwer auffindbar. Sowohl die Wissensproduktion als auch die Zugänge zu ihren Ergebnissen sind kolonial geprägt. Dieser Workshop lädt alle Interessierten ein, eigene Erfahrungen bei der Suche nach wissenschaftlichen Informationen zu reflektieren und Ideen zur Dekolonialisierung mit Dr. Nora Schmidt (Expertin des ifa-Forschungsprogramms "Kultur und Außenpolitik") und Dr. Wolfram Seidler (Universitätsbibliothek Wien) zu diskutieren.
Um Anmeldung wird gebeten: research(at)ifa.de
Im Forschungsprogramm "Kultur und Außenpolitik" und der Programmlinie "Forschung" der Martin Roth-Initiative untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa.