Wie können Verzweiflung und Resignation über die Klimakrise überwunden werden, wenn ständig daran erinnert wird, dass sie schwer lösbare und sich verschärfende Probleme mit sich bringt? Medienberichte und Informationskampagnen, die sich auf die verheerenden Folgen des Klimawandels konzentrieren, können zu emotionaler Erschöpfung und Stagnation führen, wenn sie keinen klaren Aktionsplan vorgeben. „Es ist, als würde man in ein Taxi steigen und sagen: ‚Fahren Sie mich nicht zum Bahnhof!‘" erklärte Katharina van Bronswijk, Sprecherin von Psychologists / Psychotherapists for Future. Aufgrund ihrer Erfahrungen als Klimaaktivistin und praktizierende Psychologin betonte sie, wie wichtig konkrete Ziele seien, die zeigen, wohin wir mit klimafreundlichen Maßnahmen und Verhaltensweisen kommen müssen.
Im Gespräch mit Dr. Michael Shank, Director of Engagement bei der Carbon Neutral Cities Alliance, und Ayat Najafi, einem Multimedia-Künstler und Regisseur, diskutierte van Bronswijk Kommunikationsstrategien zur Überwindung von Apathie und die besondere Rolle des Kultursektors, wenn es darum geht, komplexe Themen zugänglich zu machen. Dr. Shank, der u. a. für US-Medien schreibt und Graduiertenkurse über nachhaltige Entwicklung und Konfliktkommunikation unterrichtet, beschrieb die in den Medien vorherrschenden Narrative zum Klimawandel. Er argumentierte, es habe eine positive Entwicklung gegeben, die wegführt von der früheren Tendenz der Nachrichtenorganisationen, Klimawandelleugner zu Gesprächen einzuladen, um eine alternative Meinung zum überwältigenden wissenschaftlichen Konsens in der Frage des menschengemachten Klimawandels zu vertreten. Van Bronswijk fügte hinzu, dass diese Taktik, „wissenschaftliche Ungewissheit“ zu verbreiten, nicht nur ein Medienkonstrukt sei, sondern auch von der Industrie für fossile Brennstoffe aktiv vorangetrieben wurde. Die Diskussionsteilnehmer:innen waren sich einig, dass dieses Framing den Bemühungen schadet, das Publikum davon zu überzeugen, wie dringlich es ist, den Klimawandel zu bekämpfen.